Erfahrene Vergebung hingegen lässt mich befreit aufatmen und dankbar weitergehen.
Wie glücklich ist der, dem die Verfehlung vergeben und die Sünde
zugedeckt ist!
Psalm 31,1
Auf einer Baustelle, wie zum Beispiel während der Umgestaltung
bzw. Erneuerung der Räumlichkeiten unserer Hoffnungskirche,
fällt in der Regel eine Menge Bauschutt und anderer Müll an. Wie
gut, dass es Orte gib, um diesen dann zeitnah zu entsorgen. Die
Deponie Reesberg, gelegen vor den Toren von Kirchlengern, sei
an dieser Stelle stellvertretend genannt.
Einen solchen Hügel brauchen wir auch für unser Leben. Einen,
wo wir unseren Schutt abladen können, um neu anzufangen.Die
gute Nachricht ist: Gott schenkte uns den Hügel Golgatha. Bei
Jesus, der für unsere Sünden starb, darf ich meine Schuld und
mein Versagen abladen. Vergebung ist möglich, Heilung kann
beginnen.
Ungerechtigkeit, Lieblosigkeit, Wut, Vorwürfe und eigene Über-
spanntheit hinterlassen oft verletzende Spuren beim Gegenüber.
Wir sündigen, und oftmals merken wir es noch nicht einmal, wie
wir andere verletzten.
Ist meine Schuld weg, wenn ich nicht mehr daran denke? Nein!
Drüber hinweggehen und alles vertuschen kann zwar kurzfristige
Erleichterung bringen, aber der Schwelbrand glimmt weiter. Ich
bin auf Vergebung angewiesen. Auf Menschen die nachsichtig
sind, und auf Gott, der mir gnädig ist. Schuld für immer zudecken,
ja sie sogar vollkommen wegnehmen, das kann nur Gott allein.
Ein Mensch (David), der Vergebung von großer Schuld erlebt hat,
erzählt:
Wie glücklich ist der, dem die Verfehlung vergeben und die Sünde
zugedeckt ist! Glücklich der Mensch, dem Jahwe die Schuld nichtzumisst, und dessen Geist frei ist von Betrug! Solange ich schwieg,
verfiel auch mein Leib, denn unaufhörlich schrie es in mir. Du
hattest deine Hand schwer auf mich gelegt – bei Tag und bei Nacht,
und das hörte nicht auf. Mein Lebensmut verdorrte in der
Sommerglut. Da endlich bekannte ich dir meine Schuld und
verschwieg mein Unrecht nicht länger vor dir. Da sprach ich es aus:
"Ich will meine Vergehen bekennen, Jahwe." Und du, du hast mich
befreit von der Schuld, hast die Sünden vergeben, das Böse bedeckt.
(Psalm 31,1 bis 5)
Schuld zu bekennen braucht Mut. Doch die Alternative ist nicht
so erstrebenswert: eine verbitterte Seele, ein von der Verärgerung
gezeichnetes Gesicht, ja sogar fehlende Lebenskraft.
Erfahrene Vergebung hingegen lässt mich befreit aufatmen und dankbar weitergehen.